Herzlich willkommen bei der Kirchgemeinde Sigriswil
Baugeschichtliches
Baugeschichtliches
Als Carl Seegers, Besitzer des Hotels Beatus, nun mit seiner Idee an den damaligen Kirchgemeinderatspräsidenten, Emst Schiffmann, herantrat, versagte dieser einer Kapelle die Unterstützung. “Wenn schon ein Gotteshaus, dann eine Kirche, die für alle zugänglich sein soll”, lautete seine Meinung. Auch die Merliger-Bevölkerung, die der Kapellen-Einrichtung ablehnend gegenüber gestanden war, konnte sich nun für eine eigene Kirche begeistern. Nun fanden Konzerte, Bazars und Sammlungen zugunsten des Kirchenbaus statt.
Die drohende Abwertung des Schweizerfrankens, die Wirtschaftskrise und die Arbeitslosigkeit mochten das Ihre dazu beigetragen haben, dass der Kirchenbau sofort in Angriff genommen wurde. So konnten viele arbeitslose Merliger wenigstens etwas verdienen. Gesuche ans Arbeitsamt, den Synodalrat und an private Sponsoren zeugen von den grossen Anstrengungen, die für die Geldbeschaffung unternommen werden mussten. Vorerst wurde die Standortfrage ausgiebig erwogen. Nachdem der zukünftige Kirchenplatz von den Eigentümer Marcus Jacobi, Kunstmaler und Verkehrsverein Merligen erworben werden konnte, tagte die Kirchenbaukommission erstmals am 15. August 1936, nachmittags 4 Uhr im Hotel Beatus.
Folgende Männer gehörten der Baukommission an:
Präsident:Emst Schiffmann, alt Grossrat, Sigriswil
Sekretär:Hugo Hofer, Lehrer, Merligen
Kassier:J.G. Tschan, Kaufmann, Merligen
Mitglieder:
Gottfr. von Gunten, Architekt, Gunten Marcus Jacobi, Kunstmaler, Merligen Richard Kraemer, Sigriswil Vinzenz Oppliger, Malermeister, Merligen Carl Seegers, Hotelier, Merligen Rudolf Sorgen, Gemeinderat, Merligen Hans Gafner, Gemeinderat, Merligen von Steiger, alt Pfarrer, Merligen Gottfried Tschanz, Gemeinderatspräsident, Sigriswil Johann Tschanz, Vorarbeiter, Merligen Emst Rohr, alt Pfarrer, Oberhofen Jakob Wipf, Architekt, Thun
Im Winter 1936/37 war der Kirchenbau die einzige Baustelle in der Gemeinde Sigriswil und bildete so für viele sonst arbeitslose Bauhandwerker eine will kommene Arbeitsstelle. Der milde Winter und der ungeteilte Einsatz der ein heimischen Unternehmer erklärt die relativ kurze Bauzeit, konnten doch schon am 25. Juni 1937 die Glocken aufgezogen und am 26. September 1937 die Kirche eingeweiht werden.
Seither ist das Gotteshaus auf dem Felssporn über dem See zum Wahrzeichen von Merligen, und infolge seiner einmaligen Lage, auch zur beliebten Hochzeitskirche geworden.