Das Wappen von Sigriswil
Die Wappenscheibe im südlichen Chorfenster zeigt das Wappen Sigriswil mit einer laubgefüllten Bränte (ein aus Holzdauben zusammengesetztes und mit Holzbändern zusammengehaltenes auf dem Rücken zu tragenden Gefäss), wie es vermutlich im 17. Jahrhundert verwendet wurde. (Dafür spricht auch eine Wappenscheibe in der Kirche Steffisburg, datiert auf 1681, die die gleiche Bränte zeigt und die Namen und Wappen von drei Personen enthält, die sich auch auf der Sigriswiler Mosestafel von 1679 finden).
Das wahrscheinlich älteste bekannte Sigriswiler Wappen (angeblich 1290 und 1337), auf das Karl Howald in seiner «Sigriswiler Chronik» aus 1841 verweist, findet sich in einem Wappenbuch aus dem 17. Jh. in der Burgerbibliothek Bern (Mss_h_h_l_119_f396): eine stilisierte goldgelbe leere Hutte (ein geflochtener Rückentragekorb mit Holzversteifungen). Howald selbst verwendet ein ähnliches Wappen in seiner Chronik (Mss_h_h_XXIb_392a_Titelblatt).
Ein Wappen auf dem sog. „Gemeinde-Gewölbe”, wahrscheinlich von 1896, lehnt sich an das Wappen aus der «Sigriswiler Chronik» von Karl Howald an. Das aktuelle Wappen der auch heute noch von Weinbergen umgebenen Einwohnergemeinde Sigriswil ist eine Bränte gefüllt mit Weinlaub und blauen Trauben.